Nun wollen wir auch mal berichten, wie wir zum Slalomsport gekommen sind.
Alles hat in den 80er Jahren angefangen als Ralf Werner, Teamältester, Interesse am Motorsport gefunden hatten. Dadurch kam es, dass er mit seinem Opel Kadett C GT/E (siehe Bilder) an Slalom Veranstaltung in der Umgebung teilnahm. Später wechselte er sein Sportgerät. Es wurde ein VW Golf 1 GTI, mit dem er im Jahr 1987 auch am Bergrennen Höxter teilnahm, dieser Golf hatte eine Kamei Verspoilerung, Koni Dämpfer, H&R Federn, Überrollbügel, Schalensitze mit Schrothgurten und eine Motorsport Zylinderkopfdichtung. Mit diesem Fahrzeug wurden einige Erfolge eingefahren. So fuhr Ralf Werner, trotz eines Lagerschadens den Klassensieg bei einer Slalom Veranstaltung des AMC Oerlinghausen ein.
Nach einem schweren Unfall bei einer Rallye Veranstaltung (siehe Bilder), wobei einem die Relevanz der heutigen und auch schon damaligen Sicherheitsvorschriften bei Motorsportveranstaltungen, wie ein Käfig usw. deutlich wurden, wenn man bedenkt, dass er diesen Unfall, bei dem er mit ca. 160 Km/h seitlich mit einem Baum kollidierte, nahezu unverletzt überstand. Nach diesem Unfall musste die Karosserie leider einer neuen weichen. Nach ein paar weiteren Slalom Veranstaltungen, versuchte er sich an etwas Neuem und nahm mit einem Fiat 131 Abarth an Ovalrennen in Barloo in den Niederlanden teil.
Nach dem Verkauf des Golf 1 GTIs hat er, mit einem Ford Escort MK4 Xr3i, noch gelegentlich an ein paar Slalom Veranstaltungen teilgenommen. Als der Escort aus verschiedensten Gründen verkauft wurde war es vorbei mit dem Automobilslalom und er widmete sich mehr und mehr dem Kartsport, so fuhr man in der Clubmeisterschaft des MST Ostwestfalen mit und nahm an Langstrecken Kartrennen im „Tempodrom“ in Detmold teil. Später als sein ältester Sohn (Patrick) in einem angemessenem Alter war, hatte auch er gefallen am Kartsport gefunden.
Dies ging aber auch nur über eine gewisse Zeit, da es mit einigen anderen Hobbys kollidierte, und es war fast vorbei mit dem Motorsport. Aber halt auch nur fast, hätte er seine zwei Söhne nicht gehabt.
Als sein zweiter und jüngster Sohn (Tim) auch in einem angemessenen Alter war, haben sich die Brüder viele „getunte“ Autos angeschaut und hatten so auch sehr viel Interesse an Automobilen und dem Automobilsport gefunden. Somit kam man wieder immer weiter in Richtung Motorsport. Aus diesem Grund machte man auch hin und wieder Ausflüge zum Nürburgring, dem Bergrennen in Osnabrück oder auch zu Slalom Veranstaltungen z.B. nach Höxter.
Im Jahre 2008, als Patrick in einem Alter von 15 Jahren war, hatte man den Youngster Slalom Cup des ADAC entdeckt und es kam, wie es kommen musste, er nahm natürlich Teil. Nach einem halben Jahr hat es Ralf so „gejuckt“ auch wieder ins Lenkrad zu greifen, dass man überlegte, sich einen eigenen kleinen Slalomrenner anzuschaffen. Somit hielten wir alle Ausschau nach einem günstigen Teils schon fertigen Auto. Nicht so ganz einverstanden war die Frau und Mutter mit dieser Idee. Dies hat uns aber nicht wirklich abgehalten und somit suchten wir weiter. Bis im Herbst 2008 ein Polo 86c CL Coupe günstig bei Ebay angeboten wurde. Man wartete ab und beobachtete das Angebot, und vereinbarte einen Termin für das nächste Wochenende.
Am nächsten Wochenende fuhren wir dann alle mit einem guten Nachbarn, Markus Reckert, der auch immer Motorsport begeisterter wurde, nach Metternich (20min. vom Nürburgring). Wie sich raus stellte war es ein super Auto und man kaufte ihn. Was uns später irritierte war nur, dass dieser Polo zwei Fahrzeugscheine hatte. In dem einen von einem Polo 86c Steilheck war fast alles eingetragen. In dem Fahrzeugschein des eigentlichen Polo´s war der Rest eingetragen, oder besser gesagt fast nichts, aber da wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht wirklich Ahnung hatten fiel uns das nicht auf, erst als dann der TÜV anstand und man sich genauer damit beschäftigt hatte. Wir hatten sehr zu kämpfen um allein die Rad/Reifen Kombination von 175/50 R13 auf einer 7J X 13 ATS Classic Felge eingetragen zu bekommen. Aber die waren nicht das einzige Problem und man hatte für den TÜV einen Haufen Geld ausgegeben.
Naja als alles eingetragen und das Fahrzeug der StVo entsprach, waren ein Supersport Sportfahrwerk, ein Supersprint Endschaldämpfer, ein 30er Momo Sportlenkrad, ein Heigo Überrollkäfig, Sportsitze einer
No Name Marke, Schroth-Hosenträgergurte und schwarze Rückleuchten verbaut. Die Karosserie hatte ein Rostloch an der Windschutzscheibe, das von der Firma Wächter fachmännisch beseitigt wurde. Aber sonst war die Karosserie und der Motor in einem super Zustand.
Über Winter 2008/2009 hatte man die Sponsoren, den „Karosserie Fachbetrieb Wächter“ und die „Rechtsanwälte Lage“ (Carsten Schulze) auf das Auto gebracht. Somit war der Polo dann im März 2009 einsatzbereit zu seiner ersten Slalom Veranstaltung und absolvierte diese auch mit Bravur. Alle waren sehr zufrieden mit dem Wagen.
2010 war auch Tim „endlich“ 15 Jahre und konnte somit auch am ADAC Youngster Slalom Cup teilnehmen und so auch auf dem eigenen Polo fahren.
Tim holte schon in seinem ersten Jahr mit dem Polo einen Klassensieg und Patrick schloss die Saison mit einer guten Meisterschaftsplatzierung ab.
Im laufe der Jahre holten wir mit dem Polo viele Klassensiege und konnten uns auch in den Meisterschaftsergebnissen eine Top 10 Platzierung ergattern.
Im Jahr 2013 überlegte sich das Team auch mal auf der Rundstrecke fahren zu wollen. Da wir den Polo weiterhin für Slalom-Veranstaltungen nutzen wollten, hatten wir beschlossen nach einem günstigen Rundstreckenwagen Ausschau zu halten.
Am Ende des Jahres hatte man dann eine günstige Gelegenheit gefunden und schaute sich den Wagen an. Bei dem Wagen handelte es sich um einen Seat Ibiza 1.9 TDI Cup mit rund 170 PS aus dem Bj. 2004. Da der Wagen schon 4 Jahre stand und man nicht genau wusste, ob er anspringen würde, war der Preis gering.
Naja, man ging das Risiko ein und nahm den Ibiza mit. Zuhause angekommen hatte man den Wagen bisschen Zuneigung und Liebe gegeben und siehe da, er Sprang an als hätte man ihn ein Tag vorher ausgemacht. Alle waren sichtlich begeistert. Über den Winter 2013/2014 hat das Team einiges an Zeit investiert und man ging im März 2014 bei den Testtagen in Oschersleben an den Start. Es machte mächtig Spaß und war für das Team was komplett anderes als eine Clubsport Slalom-Veranstaltung, aber alles lief gut über die Runden. Jetzt brauchte man nur noch die richtige Meisterschaftsserie zu finden, die den Einstieg perfekt macht und nicht zu kostenintensiv ist. Nach vielem Lesen und Gesprächen entschied man sich für den Bördesprint-Cup, der Größtenteils auf der Stecke in Oschersleben ausgetragen wird.
Man fuhr den Wagen 3 Jahre mit vielen Klassensiegen, aber auch vielen Rückschlägen... Somit konnte das Team in den 3 Jahren nicht eine Meisterschaft komplett durchfahren.
Anfang September 2016 dann der Schock, im 2. Rennen der Veranstaltung verunfallte Ralf, der das Heck des Ibizas beim Einfahren der Schikane an der Westtribüne verlor und nicht gerade sanft in den Reifenstapel einschlug. Das Rennen wurde unterbrochen damit Fahrer und Fzg. abtransportiert werden konnten. Fahrer Ralf kam mit einer Rippenprellung davon. Das Auto hingegen sah nicht so aus, als wäre es mit einer einfachen Reparatur getan.
In der heimischen Werkstatt zerlegte man den Wagen und begutachtete den Schaden.
Da die Karosserie nicht mehr zu gebrauchen war, und einen neuen Ibiza aufzubauen für das Team keinen Sinn machte, da man sich evtl sowieso nach einem Klassenwechsel hin orientierte, entschloss das Team alles was mit dem Seat Ibiza zu tun hatte, zu Verkaufen, damit auch ein bisschen Geld für das nächste Fzg. da war, denn uns war klar aufhören kam überhaupt nicht in Frage!
Einen neuen Wagen hatten wir schnell ausfindig gemacht, da dieser schon ein bisschen länger im Netz angeboten war und unsere Aufmerksam vorher auch schon auf sich gezogen hatte. Bei dem Wagen handelt es sich um das Aktuelle Fzg., ein Ford Focus RS. Wir begutachteten den Wagen und uns war schnell klar der Wagen wird es werden, denn der Wagen wurde auch mit Sinn und Verstand vom Vorbesitzer aufgebaut, da auch großen Respekt an das Team von Wölflick-Racing!
2 Tage nachdem Kauf testeten wir den Focus auf dem Bilster Berg und waren mehr als zufrieden. So standen dem Start für 2017 nur ein Paar Kleinigkeiten im Weg.